Brauchtumstag an der GHOS
Jedes Jahr in der letzten Woche der Sommerferien kommt das Kollegium der
Gerhart-Hauptmann-Oberschule zu einem so genannten
Brauchtumstag zusammen. Seit 16 Jahren stellt Herr Weihe vom
Freundeskreis der deutschen Heimatvertriebenen ein bestimmtes
Thema vor. Im vergangenen Jahr erfuhren die Lehrerinnen und Lehrer allerlei
Wissenswertes über den Untergang der „Wilhelm Gustloff“, die sich im Jahr
1945 auf ihre letzte Reise begeben hatte. Damals sollten Flüchtlinge aus
Ostpreußen über die Ostsee nach Westen gebracht werden. Am 30. Januar, um
kurz nach 21 Uhr, versenkten drei sowjetische U-Boot-Torpedos das Schiff.
9.343 Menschen kamen ums Leben.
In diesem Jahr wurde ein Film über die Kurische Nehrung
vorgeführt. Die Ausführungen von Herrn Weihe, der sich mittlerweile in seinem
88. Lebensjahr befindet, ergänzten die Informationen zu Kultur, Natur und
Bevölkerung der Region. Im Zentrum stand dabei der nördliche Teil der
Halbinsel, der zu litauischem Staatsgebiet zählt.
Im Anschluss kam das Kollegium bei einer traditionell litauischen
Rote-Bete-Suppe zum gemeinsamen Gedankenaustausch zusammen.
Der diesjährige Brauchtumstag an der Gerhart-Hauptmann-Oberschule war der
letzte, den Herr Weihe persönlich durchgeführt hat. In Zukunft wollen er und
seine Mitstreiter sich auf neue Projekte konzentrieren. Eines davon ist das
Nähen von typischen Trachten verschiedener Regionen, um diese an insgesamt zehn
Porzellanpuppen auszustellen. Außerdem soll ein Modell der „Wilhelm
Gustloff“ entstehen. Für beide Projekte ist der Verein auf der Suche
nach motivierten und interessierten Helferinnen und Helfern.
Die Verbindung zur Schule und zum Förderverein soll durch die jüngere
Generation des Freundeskreises der deutschen Heimatvertriebenen erhalten bleiben
und damit auch der Brauchtumstag an der Gerhart-Hauptmann-Oberschule.
Das Team der Schule und vor allem die Schulleitung bedanken sich bei dieser
Gelegenheit für die jahrelange Zusammenarbeit. Die Brauchtumstage waren und
sind jedes Jahr eine gute Möglichkeit zur Erinnerung an Vergangenes und zum
Kennenlernen bisher unentdeckter Gegebenheiten.
Das Bild zeigt Schüler, Pädagogen und Mitglieder
der Brauchtumsgruppe, die den Brauchtumstag organisieren. Die mittlere Puppe
wurde bereits mit einer Mädchentracht aus Masuren eingekleidet.