Einblicke in den Berufsalltag

Seit September 2008 nehmen 15 der 23 Schüler unserer Klasse 9 in ihrer Freizeit an einer Arbeitsgemein­schaft bei der Continental AG teil. Unter der Leitung von Herrn Dost von Continental wurden in der Firma 10 verschiedene Arbeitplätze geschaffen, die die Schüler bis April 2009 alle einmal durchlaufen haben. Mitarbeiter der Firma kümmern sich um jeweils um 1 bis 2 Schüler. Die Arbeitsgemeinschaft findet aller 2 Wochen in den Räumen des Unternehmens statt. Die Schüler und Lehrer möchten sich an dieser Stelle sehr herzlich für diese außergewöhnliche Möglichkeit bedanken, die Jugendlichen auf den Einstieg ins Arbeitsleben zu unterstützen. Auch wenn nicht immer der Traumarbeitplatz auf dem Programm der AG steht, so weiß zumindest jeder der Schüler, wie es in einem Betrieb zugeht, welche Abläufe stattfinden und welche Arbeit einem liegt oder auch nicht. Am 20.01.09 besuchte die Schulleiterin die Neuntklässler in ihrer AG und auch die Presse war zugegen. Die Schulleitung

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Jessica Cupl und Toni Schnitzer gewinnen bei Jürgen Kunz einen Einblick in die Arbeit eines Prüflabors der Wareneingangskon­trolle von Continental. Sie können selbst Prüfaufgaben lösen.

  • Foto: WOLFGANG SCHMIDT

Freie Presse vom 22.Januar 2009

Neuntklässler schnuppern Praxisluft Schülerarbeit­sgruppe der Hauptmann-Mittelschule testet Berufsalltag bei Continental in Limbach-Oberfrohna

… Neuntklässler der Gerhart-Hauptmann-Mittelschule (werden) sieben Monate lang bei Praktika (betreut). Ziel: Nachwuchs soll aus der Region kommen. Junge Leute können ihre Fähigkeiten testen. Berufe werden so vorstellbar.

VON BETTINA JUNGE

Limbach-Oberfrohna. „ … Ich bin technisch interessiert und werde mich als Zerspanungsmecha­niker bewerben", sagt Felix Klose aus Kaufungen. Der 15-Jährige kommt mit seinen 14 Mitschülern seit September regelmäßig in den Betrieb, um an zehn Arbeitsplätzen Praxisluft zu schnuppern. „Die Arbeitsgemeinschaft wird sehr gut angenommen", sagt Schulleiterin Sabine Wilske. Vom Wareneingang, über Analyse- und Entwicklungsab­teilungen bis hin zur Werkstoffkontrolle und Warenausgang samt Versand durchlaufen die Schüler sämtliche Stationen.
„Es ist immer wieder erstaunlich, wie wenig unsere Jugendlichen über die Produktion wissen", meint sie. Die meisten befragten Schüler der 9. Klasse haben noch keine festen Vorstellungen vom Beruf. „Ich bin froh, hier im Labor die verschiedenen Arbeitsschritte kennen zu lernen", sagt Sarah Landgraf aus Wolkenburg. So ein Praktikum sei wichtig, um eine Orientierung zu finden. Ein Mitschüler interessiert sich mehr für Biologie. Trotzdem: „Die technischen Abläufe bei Continental sind schon interessant. Ich sehe hier in der Produktion erst einmal, wie konzentriert alles zugeht, wie es auf sehr viel Genauigkeit ankommt." So ein Betrieb habe schon eine ganz schöne Verantwortung. Das bestätigt Sarah Landgraf: „Im Labor wird die Verschmutzung des Öls untersucht. Eine Faser oder ein Span können die Einspritzdüse verstopfen, dann funktioniert der Motor nicht mehr", berichtet die 15-Jährige. Gern hören die Schüler auch zu, wenn sie von den Auszubildenden wie Suzanne Mehlhorn, Franziska Raue und Silvia Weiss etwas erfahren. „In 14 Tagen sind wir mit der Ausbildung fertig. Dann habe ich einen festen Arbeitsplatz als Zerspanungsmecha­nikerin in Limbach", sagt Suzanne. Franziska und Silvia hätten die Zusage für das Werk in Görlitz. Nach einer Erfolgsgeschichte klingt auch die von Katharina Müller, die nach der Absolvierung ihres Studiums an der Berufsakademie (BA) Glauchau jetzt ihr Masterstudium Maschinenbau an der Technischen Hochschule Mittweida absolviert. „Nach meinen drei Jahren BA-Studium mit etwa 1,5 Jahren in den verschiedenen Abteilungen des Werkes schnuppere ich weiter Praxisluft als Werksstudentin, das gibt Sicherheit und empfiehlt mich für den späteren Einstieg", sagt die 23-Jährige.