Fußball aus einer anderen Sicht

Am 13. November 2014 hatten wir die Möglichkeit, im Rahmen des Projektes “Woche der Integration“, ein paar Stunden aus Sicht der Sehbehinderten zu erleben. Zwei Spieler und der Trainer vom Blindenfußball des Chemnitzer FC waren zu Gast an unserer Schule. Wie man schon erahnen kann, drehte sich der Projekttag um das Thema Fußball.

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Der Projekttag startete vor dem Jahnhaus in Limbach-Oberfrohna, denn schon da haben wir uns die Augen verbunden, sodass wir blind in unsere Umkleidekabine finden mussten und uns anschließend auch blind umziehen mussten. Schließlich wollten wir ja erfahren, wie es ist, blind zu sein. Man hat schnell gemerkt, dass es schon ziemlich beschwerlich ist, einfachste Dinge souverän zu erledigen, wenn man auf sein Augenlicht verzichten muss.

Bevor die Fußballer kamen, haben wir ein paar Übungen blind absolviert, bei manchen mehr und bei manchen weniger erfolgreich. Hier zeigte sich schon, wer bereit war, sich auf seine verbleibenden Sinne zu verlassen und wer nicht. Wenig später kamen dann die Fußballer und erklärten uns die Regeln des Blindenfußballs, welche zwar angelehnt waren an die herkömmlichen Fußballregeln, doch in gewissen Sachen Unterschiede zeigten. So gab es z.B. kein Abseits und auch kein Einwurf. Die nächste Besonderheit war der Ball, denn im Inneren waren viele kleine Metallrasseln angebracht, die ein Geräusch erzeugten, sobald sich der Ball bewegte. Später wurde uns dann auch klar, dass es die einzige Möglichkeit war, den Ball zu orten. Anfangs war es ziemlich beschwerlich mit dem Ball umzugehen, doch mit der Zeit und nach mit vielen Übungen und Tipps vom Trainer brachten wir am Ende ein recht ansehnliches Spiel auf die Beine, nach den Worten unserer Klassenlehrerin und des Trainers zu urteilen.

Im Voraus hatten wir uns Fragen überlegt, die wir nach Spielschluss an die sehbehinderten Spieler stellten. Wir haben zum Teil Antworten bekommen, wo man sich selber überlegt, ob man in manchen Momenten genauso gekämpft hätte, wenn einem selber das Schicksal ereilt hätte. Ich denke nach diesem Tag wurde es einem jedem wieder ins Gedächtnis gerufen, wie glücklich wir sein können, wenn man bei voller Gesundheit ist und das vielleicht manche Probleme nicht direkte Probleme sind, sondern wir sie nur zu einem machen. Doch die positive Nachricht dieses Tages war, dass diese zwei Personen, die wir kennenlernen durften, trotz allem in ihrem Leben glücklich und zufrieden sind. Ich denke, ich spreche für meine komplette Klasse, wenn ich sage, dass dieser Tag sehr gelungen war.

Max Mehner, Klasse 10a der Gerhart- Hauptmann-OS